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CBD Öl selber herstellen – Das musst du wissen
Durch seinen hohen therapeutischen Nutzen ist Cannabidiol, kurz CBD, seit einigen Jahren in aller Munde. Das Cannabinoid, welches nicht psychoaktiv wirkt, also nicht high macht, verspricht Schmerzlinderung, Beruhigung und Entzündungshemmung. Mittlerweile gibt es zahlreiche ganz unterschiedliche CBD Produkte auf dem Markt zu kaufen. Das wohl reinste davon dürfte das CBD Öl sein. Um CBD Öl selbst herzustellen, gibt es unterschiedliche Methoden und Extraktionsverfahren, auf die wir im folgenden Artikel näher eingehen werden. Darüber hinaus haben wir für dich Pros und Contras zum Thema Eigenherstellung zusammengefasst.
Man unterscheidet zwischen den folgenden Extraktionsverfahren
Um CBD Öl selbst herzustellen gibt es verschiedene Extraktionsverfahren, auf die wir im folgenden Abschnitt näher eingehen werden. Leider können nicht einfach die Blätter oder Blüten von Nutzhanf gepresst werden, um CBD zu erhalten. Das Verfahren zur Herstellung von CBD Öl sollte mit Bedacht ausgewählt werden, da es letztlich keinen geringen Anteil an Konsistenz, Farbe, Geschmack, Qualität und Sicherheit des Endprodukts hat. Zuerst aber einmal die verschiedenen Methoden im Überblick:
- Die Trockeneis – Extraktion: Um die Trichomharze von den Blüten zu lösen und somit ein feines Pulver zu erhalten, wird in diesem Fall Trockeneis verwendet. Die Ausrüstung hierfür ist allerdings etwas umfangreicher, obwohl man letztlich mit Qualitätseinbußen rechnen muss.
- Die Öl – Extraktion (auch CBD infused genannt): Bei dieser Methode werden die Blüten der Cannabispflanze in einem Öl gelöst, welches erhitzt wird. Hierbei kann man beispielsweise Kokos-, Hanfsamen- oder Olivenöl nutzen.
- Die CO₂ – Extraktion: Um mittels einer Apparatur die Bestandteile aus dem Hanf zu lösen, mit denen CBD gewonnen wird, wird bei diesen Verfahren Kohlenstoffdioxid genutzt.
- Die Extraktion mit flüssigen Lösungsmitteln: Eine der einfachsten Methoden für zu Hause. Flüssige Lösungsmittel wie beispielsweise Alkohol, Ethanol, Isopropanol, Hexan oder Butan lösen die Teile, die man zur Herstellung von CBD benötigt, heraus.
Vorsicht jedoch: ALLES sehr leicht entzündlich!
Diese Herstellungsverfahren sind für zu Hause geeignet
Fast alle der oben genannten Methoden der Eigenherstellung von CBD Öl eignen sich für zu Hause. Im professionellen Bereich bevorzugen viele Hersteller die besonders schonende CO2-Extraktion. Bei dieser Extraktionsmethode bleiben auch weitere wertvolle Inhaltsstoffe des Nutzhanfes erhalten, wie beispielsweise Terpene. Die überkritischen CO₂ – Extraktion, ist zu Hause jedoch nicht durchführbar, da unter ganz bestimmten Temperatur- und Druckeinstellungen gearbeitet werden muss, um CBD zu gewinnen. Außerdem dürfen die wenigsten Menschen im Besitz einer CO2 – Extraktionsanlage sein. Bei dieser Methode liegt die Eigenschaft von Kohlenstoffdioxid zwischen Flüssigkeit und Gas. In dem Fall ist das CO₂ dicht wie eine Flüssigkeit, aber mit der Konsistenz eines Gases. Das macht den Aggregatzustand des CO2 äußerst kritisch.
Für zu Hause jedoch geeignet:
Die CBD Öl Herstellung mittels Öl - Extraktion
Hierbei werden die Blüten der Cannabispflanze in einem Pflanzenöl wie Olivenöl, Hanfsamenöl oder Kokosöl (am besten kaltgepresst und in Bio – Qualität) gelöst. Alles Pflanzenmaterial wird komplett mit Öl und Wasser bedeckt und langsam erhitzt. Alle wichtigen Bestandteile können sich nun im Öl lösen, da Cannabinoide fettlöslich sind.
Folgende Arbeitsschritte beinhaltet diese Methode:
- Zuerst werden die Blüten der Cannabispflanze zerkleinert und auf einem Backblech ausgebreitet.
- Darauf folgt die Decarboxylierung, was die Erhitzung im Backofen auf einer bestimmten Temperatur, für eine gewisse Zeit, ohne die Blüten dabei zu verbrennen, bedeutet. Dadurch werden Cannabinoide aktiviert und erst potent.
- Im Anschluss wird das Pflanzenmaterial in Öl und Wasser ganz schonend erhitzt. Das Wasser verhindert das Frittieren der Blüten.
- Dann werden die Blüten ausgesiebt und das Öl – Wasser – Gemisch im Kühlschrank heruntergekühlt, wodurch das Öl fest wird. Dabei wird das feste Öl vom Wasser getrennt.
Vor- und Nachteile dieser Methode:
Die Trockeneis - Extraktion
Um die klebrigen Trichome (Harz) herauszulösen, wird in diesem Fall Trockeneis verwendet. Durch das Einfrieren der Trichome werden sie von der Blüte gelöst, was dazu führt, dass man letztlich ein harziges Pulver übrig hat. Für diese Methode ist allerdings eine umfangreichere Ausrüstung nötig.
Folgende Schritte werden getätigt:
- Blüten werden mit der Hand zerkleinert.
- Im Anschluss werden sie mit dem Trockeneis in einen Luftblasenbeutel gegeben, welcher in einen Eimer gegeben wird. Den Eimer dann Schütteln, sodass sich das harzige Pulver herausarbeiten kann.
- Danach das Pulver zur Weiterverarbeitung extra lagern.
Vor- und Nachteile dieser Methode:
Die CBD Öl Herstellung durch flüssige Lösungsmittel
Um CBD aus Pflanzenmaterial zu lösen, können ebenfalls verschieden Lösungsmittel wie Alkohol, Ethanol, Butan, Hexan und Isopropanol verwendet werden.
Folgende Schritte sind hierbei zu tätigen:
- Pflanzenmaterial wird zerkleinert und im Anschluss mit Lösungsmittel in einer Schüssel bedeckt.
- Wenige Minuten umrühren und ziehen lassen (dient dem Lösen der Cannabinoide).
- Pflanzenmaterial und Flüssigkeit durch Absieben trennen.
- Das Lösungsmittel vollständig, durch Erhitzen in einem Topf, verdampfen lassen. Testen, dass keine Restbestände mehr vorhanden sind. Hierzu eine Büroklammer kurz eintauchen und im Anschluss anzünden. Brennt sie, ist noch Lösungsmittel vorhanden.
- Fertiges CBD Extrakt mit einem Pflanzenöl vermischen.
Vor- und Nachteile dieser Methode:
Mazeration als einfachste Methode
Diese Methode gehört tatsächlich zu den ältesten und einfachsten Methoden, um diverse Pflanzenwirkstoffe aus Pflanzen zu filtern. Dabei werden die zerkleinerten Pflanzenteile mit Lebensmittelöl in eine dunkle Flasche gefüllt. Die nächsten drei Wochen sollte an die Mischung keine Luft mehr kommen. Nach drei Wochen werden dann die Pflanzenreste via Sieb entfernt, da sich ein ungefähres Verhältnis von 50:50 gebildet hat. Längeres Einlegen der Pflanzenteile ist nicht ratsam, da nach drei Wochen keine weiteren Inhaltsstoffe herausgefiltert werden können und zudem die Gefahr der Schimmelbildung steigt. Je höher allerdings die Temperatur während dieser drei Wochen, desto mehr Inhaltsstoffe können sich im Öl lösen.
Welche Hanfsorte und Pflanzenteile werden verwendet?
Für die Herstellung von CBD Öl wählt man in der Regel in der EU zugelassenen Industrie- oder Nutzhanf. Die weiblichen Knospen haben hierbei den höchsten Anteil an Cannabinoiden. Diese Cannabinoide befinden sich in den Pollen, welche auch Trichome genannt werden. Der Gehalt von Cannabinoiden in EU – Nutzhanf befindet sich zwischen 0,5 und 4 Prozent.
Beliebte Hanfsorten für die Herstellung von CBD Öl sind:
- Finola
- Fedora
- KC Zuzana
- MV Kompolti Premium
- Futura
- Ferimon
Probleme und Gefahren bei der Selbstherstellung
Bei der CBD Öl Herstellung mit Lösungsmitteln ist besondere Vorsicht geboten. Die Lösungsmittel können eine Gefahr für die Gesundheit darstellen, wenn sie nicht ganz aus dem späteren CBD Produkt entfernt werden und sind ultra leicht entflammbar, sogar hochexplosiv. Oft kommt es hierbei zu Explosionen mit schweren Verletzungen.
Leider sind auch die meisten Extraktionsmethoden nicht legal. Alle oben genannten Methoden filtern die Cannabinoide aus dem Hanf und konzentrieren sie. Die deutsche Gesetzgebung gibt allerdings in der Suchtmittelverordnung vor, dass Hanfprodukte nur dann legal sind, wenn sie vor, während und nach der Produktion den erlaubten Grenzwerte von 0,2% THC nicht übersteigen. Oft läuft man bei der Eigenherstellung allerdings Gefahr, diesen Grenzwert zu überschreiten. Um legal Hanfprodukte zu produzieren, bedarf es meist einer Sondergenehmigung.
Der gesetzliche Rahmen ist unsicher
Bezüglich des rechtlichen Rahmens gibt es zwei mögliche Problemfelder, da zum einen manche Experten CBD Produkte allgemein für Arzneimittel halten und zum anderen kann es sehr schwierig sein, bei der Eigenherstellung den Grenzwert von 0,2% THC nicht zu überschreiten.
CBD in Form von Nahrungsergänzungsmittel sind frei verkäuflich. Arzneimittel hingegen unterliegen strengen Regulierungen. So auch CBD Produkte, die als Arzneimittel geführt werden.
Zum zweiten Punkt ist ganz klar zu sagen, dass Cannabisprodukte, die einen THC Wert von 0,2% überschreiten illegal sind. THC – haltige Arzneimittel unterliegen einer strengen Verschreibungspflicht.
Wer Cannabisprodukte selbst herstellt, befindet sich auf einem unsicheren und ungeklärten Feld und macht sich unter Umständen vielleicht sogar strafbar.
CBD Öl kaufen vs. CBD Öl selbst herstellen
Natürlich kann CBD Öl selbst hergestellt werden. Aufgrund der oben genannten Bedenken und Anmerkungen halten wir es jedoch für sinnvoller, CBD Öl im entsprechenden Handel zu kaufen. Das bietet dir Sicherheit und höchste Qualität. Auch die Transparenz diesbezüglich ist wichtig. Also dass ein Hersteller beispielsweise Angaben zum Anbau, der Produktion und weiteren Details macht. Labortests sowie Kundenrezessionen sind auch von höchster Wichtigkeit, solltest du dich für den Kauf eines CBD Produkts entscheiden. Darüber hinaus kannst du zwischen verschiedenen CBD Konzentrationen und Verpackungsgrößen wählen. Ebenso hast du kompetente Ansprechpartner, solltest du dein CBD Produkt reklamieren wollen.
Weitere Vor- und Nachteile sind:
Das Fazit - CBD Öl selber herstellen ist möglich, lohnt sich aber nur bedingt
Da das eigenständige Herstellen von CBD Öl zu Schwierigkeiten mit dem Gesetz führen und weitere Nachteile mit sich bringen kann, empfehlen wir dir den Kauf eines CBD Öls von professionellen und seriösen Herstellern, sodass alles legal abläuft und du mit der Qualität des Produkts zufrieden bist. Prinzipiell ist es dir als Privatperson untersagt, Hanfpflanzen, egal welchen Geschlechts, anzubauen. Zudem kommt die Einhaltung des THC Grenzwerts von 0,2%, welchen es bei der Eigenherstellung von CBD Produkten schwer einzuhalten gilt. Darüber hinaus, könnten CBD Produkte in Eigenherstellung, durch eine unsachgemäße Handhabung, unabsichtlich verunreinigt werden und zu gesundheitlichen Schäden führen. In rechtlicher Hinsicht bewegst du dich auf jeden Fall in einem sehr unsicheren und unklaren Rahmen, wenn du CBD Öl selbst herstellst. Als Käufer von seriösen CBD Anbietern bist du hierbei auf der sicheren Seite. Hinzu kommt, dass die Kosten bei der Eigenherstellung sich nicht unbedingt zu einem gekauften CBD Produkt unterscheiden.
Weitere Fragen zur Selbstherstellung von CBD Öl
Ist es legal, CBD anzubauen?
Nein, ist es nicht. Auch nicht, wenn deine Produkte den THC Grenzwert von 0,2% nicht überschreiten. Meistens sind Sondergenehmigungen erforderlich bzw. der Hanfanbau ist lediglich zu gewerblichen oder wissenschaftlichen Zwecken legal.
Welchen Alkohol zum Extrahieren?
Alkohol und Ethanol sind übliche Lösungsmittel, zum Extrahieren von Cannabinoiden. Beide sind in der Apotheke erhältlich.
Ist der Anbau von männlichen Hanf erlaubt?
Zwar benötigt man für die Produktion von Marihuana und auch CBD Produkten weibliche Hanfpflanzen, jedoch können männliche Hanfpflanzen nicht ohne Weiteres angepflanzt werden. Unabhängig vom Geschlecht der Pflanze, ist es Privatleuten in Deutschland untersagt, Hanf anzubauen.
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